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Übersicht

Übersicht

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Erstgespräch und Auftragsklärung

In einem ersten Gespräch geht es um ein gegenseitiges Kennenlernen und darum, dass ich mir ein Bild von der aktuellen Situation machen kann:

  • Wo steht die der/ die Betroffene im Verlauf der Essstörung?

  • Welche Beziehungen des Systems sind förderlich und welche problemverstärkend?

  • Welche Hilfen sind schon installiert?

  • Was wurde schon ausprobiert- was hat funktioniert, was nicht?

  • Wo genau sind die Schwierigkeiten persönlich und systemisch?

  • Was sind die Erwartungen an mich?

  • Was ist der Auftrag an mich?

  • Was genau ist das Ziel?

  • Wie könnten die ersten Schritte aussehen?

 

Um diese Fragen zu klären ist es hilfreich, nicht nur mit der/ dem Betroffene/n zu sprechen, sondern auch mit den anderen Personen, die mit im Haushalt leben, und ggf. auch anderen wichtigen Bezugspersonen, um ein ganzheitliches Verständnis der Situation entwickeln zu können. Auftraggeberin ist der/ die Betroffene selbst- sein/ihr Einverständnis und seine/ihre Motivation ist ausschlaggebend für einen positiven Verlauf der Begleitung durch Schmetterling.

Möglich wäre auch ein Angehörigencoaching und das Vernetzen mit weiteren Hilfsangeboten, z.B. Beratungsstellen für Angehörige, Therapeuten etc.

Je nach Zielsetzung stehen folgende Module oder auch eine Kombination aus ihnen zur Verfügung:

Essensvorbesprechung

Vor dem Essen ist für mich wichtig zu erfahren, was bei den Mahlzeiten gut funktioniert und was Schwierigkeiten bereitet. Im Vorfeld bespreche ich Unterstützungsangebote. Dies können ermutigende Sätze sein oder leichte Berührungen, aber auch einfach die Präsenz von mir und das gemeinsame Aushalten der Situation.

Essensbegleitung - Nachbesprechung

Die Mahlzeit findet wie zuvor besprochen statt. Gerade bei jüngeren Menschen mit einer Essstörung gibt es oft eine starke Dynamik am Tisch, wenn Eltern mit anwesend sind. Das heisst, in der Interaktion der jungen Menschen mit ihren Eltern entwickelt sich ein sich verstärkendes Verhalten, wodurch die Nahrungsaufnahme für den/die Betroffene/n sukzessiv schwieriger wird, die Sorge der Eltern sich vergrößert- ein Kreislauf, der die Essstörung weiter vorantreibt. Dies ist für mich einer der wichtigsten Ansätze, welche es zu beobachten gilt, um die Situation gemeinsam nachbesprechen und besser verstehen lernen zu können. Während der Mahlzeit selbst wird nicht über das Essen oder die Situation diskutiert.

Eine Nachbesprechung ist wichtig, um schon vorhandene Ressourcen herauszuarbeiten und durch das Schildern der Perspektive aller Anwesenden einen Realitätsabgleich schaffen zu können. Betroffene selbst können häufig Portionen und auch ihr Verhalten am Tisch nicht mehr richtig einschätzen. Wenn mehrere Personen am Tisch sitzen, ist eine Nachbesprechung mit allen Beteiligten die Möglichkeit das Erleben zu schildern und in den Dialog zu kommen. Zudem wird die oft schwierige Zeit nach dem Essen begleitet und die Betroffenen ist in dieser Zeit nicht allein.

Der/ die Betroffene gleicht ihre Einschätzung der Situation mit meiner Wahrnehmung ab.

  • Welches Lebensmittel war einfacher zu essen? Welches besonders schwer?

  • Wie wird die gegessene Portionsgrösse eingeschätzt?

  • Wie wurde das Unterstützungsangebot erlebt? Was war hilfreich? Was sollte noch verstärkt werden?

Wenn mehrere Personen bei der Mahlzeit dabei sind, ist es wichtig darüber zu sprechen, welche Wechselwirkung es zwischen dem Verhalten der einzelnen Familienmitglieder gab, um die Dynamik am Tisch besser verstehen und daraus Hilfestellungen für zukünftige Esssituationen ableiten zu können.

Psychoedukation

Häufig wissen die Betroffene und deren Angehörige viel über Ernährung, aber wenig über den Einfluss der Essstörung auf Themen wie Hunger-Sättigungsgefühl, Wahrnehmung des eigenen Körpers und dem Vorhandensein einer unermesslichen Angst vor einer angenommenen massiven Gewichtszunahme. Hier kann durch Psychoedukation mehr Verständnis und mehr Handlungskompetenz für das Verhalten der Betroffenen aufgebaut werden.

Unterstützung bei der Freizeitgestaltung

Bei der Frage nach dem Sinn von Essstörungen und auch bei der Frage, wozu sie aufgegeben werden soll, kann ein offenes, lösungsorientiertes Gespräch neue Anknüpfungspunkte geben:

  • Wie kann der Alltag so gestaltet werden, dass mehr Platz für Freude ist, für Dinge, die motivierend sind?

  • Wie kann der Essstörung weniger Raum gegeben werden? Wie kann sie allenfalls aufgegeben werden?

  • Wie kann ich das Chaos in meinem Leben bändigen, ohne zwanghaft zu werden, oder mich in einer perfektionistischen Haltung zu lähmen?

Es kann z.B. sein, dass in der Vergangenheit alte Hobbies aufgegeben wurden. Es kann praktisch geschaut werden, wie frühere Interessen wiederaufgenommen werden können. Dabei ist eine alltagsnahe Begleitung oft hilfreich, z.B. beim Aufnehmen eines Erstkontaktes zu einem früheren Verein oder der Begleitung zur ersten Klavierstunde.

Unterstützung zur Sinnfindung

Viele Betroffene stellen sich im Laufe der Erkrankung die Frage, welche tiefere Bedeutung diese für sie hat und wie sie damit umgehen sollen einen Teil des Lebens an sie „verschwendet“ zu haben. Das Home Treatment ist ein gutes Setting, diesen Fragen im Gespräch nachzugehen. Unterstützend kann  Schmetterling auch bei der Vermittlung zu Selbsthilfegruppen oder Kontakt zu Kirchen sein.

Essensplanung, Ernährungsberatung

und Einkaufsbegleitung

Menschen mit einer Essstörung haben häufig verlernt, ihre Mahlzeiten für sich zu planen und entsprechend einzukaufen. Schmetterling unterstützt sie dabei, einen Essensplan für einen Tag bis hin zu einer Woche zu erstellen und entsprechend eine Einkaufsliste zu schreiben. Mit dem gemeinsamen Planen und anschließendem Einkaufen soll das Ziel erhöhter Selbständigkeit bei der Nahrungszubereitung und mehr Flexibilität in der Menüauswahl erreicht werden.

Bei der Essensplanung kann Schmetterling einen Überblick darüber geben, wie sich eine Mahlzeit bezüglich der Nährstoffe und Kalorienmenge zusammensetzen sollte. Bei weiterführendem Bedarf an Ernährungsberatung kann der Kontakt zu einem/ einer Ernährungsberater/in hergestellt werden.

Laufbahnberatung/Bewerbungstraining

Es kann passieren, dass der/die Betroffene/r durch die Erkrankung den Arbeitsplatz verliert. Im Schmetterling kann besprochen werden, welche Laufbahnschritte an dieser Stelle sinnvoll sind und wie diese erreicht und umgesetzt werden können. Falls es einen Wiedereinstieg in das Berufsleben geben soll, kann Schmetterling das Bewerbungsverfahren unterstützen:

  • Aktualisieren der Bewerbungsunterlagen

  • Bewerbungstraining

  • Besprechen der Frage, wie mit allfälligen Unterbrechungen für einen oder mehrere Klinikaufenthalte umgegangen werden kann.

  • Bewerbungsgespräch

 

Auch der Umgang mit der Essstörung am zukünftigen Arbeitsplatz kann geplant und geübt werden:

  • Wie können Mahlzeiten eingenommen werden?

  • Wie kann eine regelmäßige Ernährung zu Hause in den ersten Wochen des Wiedereinstiegs aussehen?

Gemeinsames Kochen

Im Verlauf der Erkrankung kann es passieren, dass Menschen mit einer Essstörung das Kochen verlernen, den Bezug zu einer üblichen Zubereitungsweise verlieren oder bestimmte Lebensmittel nicht mehr anfassen können. Hier kann z.B. die gemeinsame Zubereitung einer warmen Mahlzeit, eines Desserts oder das Herstellen einer eigenen Salatsoße im Rahmen von Schmetterling unterstützend wirken.

In-Vivo Training

Das Essen außerhalb der Wohnung, z.B. der Verzehr von kleinen Zwischenmahlzeiten in der Öffentlichkeit bis hin zum Restaurantbesuch kann neu erlernt werden:

Auftretende Ängste können direkt besprochen werden. Die oft hohe Auswahl der Menükarte überfordert häufig Betroffene- hier kann direkt im Gespräch unterstützt werden, die Scham in der Öffentlichkeit zu essen gemeinsam ausgehalten werden.

Rahmenbedingungen

Rahmenbedingungen

Schmetterling ist eine Möglichkeit zur Behandlung der Essstörung im häuslichem Rahmen im Sinne eines Coachings, die dann möglich ist, wenn die somatische Stabilität der/des Betroffene/n gewährleistet ist und keine akute Suizidalität vorliegt. Um dies zu gewährleisten, ist der regelmäßige Besuch des behandelnden Hausarztes und einer therapeutischer Begleitung Voraussetzung.​​

Zielüberprüfung

Zu Beginn wird neben dem regulären Vertrag zur Zusammenarbeit ein Vertrag über die Zielsetzung des Home Treatments gemacht. Es finden regelmäßig nach einem vereinbartem Turnus Zielüberprüfungsgespräche statt. Zielanpassungen können in diesem Rahmen gemacht werden, so dass eine Stabilität durch klare Ziele gegeben ist, gleichzeitig die nötige Flexibilität da ist, um auf aktuelle Situationen eingehen zu können.

Die Anzahl und die Inhalte der Besuche von Schmetterling können sehr variieren je nach Zielsetzung und nach Phase der Begleitung. Die Begleitung direkt nach einem stationären Aufenthalt wird beispielsweise intensiver sein als nach einer Stabilisierungsphase; jemand der kurz vor einem stationärem Aufenthalt steht benötigt andere Unterstützung als jemand der kurz davor ist, wieder zurück in das Berufsleben einzusteigen. Deshalb wird Inhalt und Intensität individuell angeschaut und abgestimmt.

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Kosten

Pro Stunde Schmetterling werden 160 CHF in Rechnung gestellt. 

 

Kosten
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